Sonntag, 21. April 2013

Buch: Erstarrt - Beth Goobie

Wie ihr ja wisst, holen ich bzw. wir viele Bücher aus der Stadtbibliothek. Sei es um zunächst einmal zu schauen ob wir uns das Buch selber kaufen würden oder eben einfach nur zum Lesen. Schließlich kann man ja nicht alle Bücher selber kaufen :-) eher durch Zufall wurden wir auf das Buch "Erstarrt" aufmerksam. Da mich jedoch der Text auf der Buchrückseite ansprach, nahm ich es mit.

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Allgemeine Infos zum Buch

Das Buch "Erstarrt" erschien am 9. Februar 2009 in der deutschen erstausgabe und wurde durch den cbt Verlag in München herausgegeben.

Die englische Originalausgabe erschien bereits im Jahr 2005 unter dem Titel "Something Girl"

Das Buch ist im Taschenbuchformat und ist 128 Seiten stark. Geeignet ist es für Leser ab 12 Jahren.

Unter der ISBN: 978-3-570-30528-7 ist dieses Buch in jeder deutschen (Online) Buchhandlung zu einem Preis von 4,95 Euro erhältlich

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Info zur Autorin

Beth Goobie wurde 1959 im kanadischen Guelph, Ontario geboren. Nach ihrem Highschoolabschluss studierte sie Psychologie. Sechs Jahre lang arbeitete sie als Psychotherapeutin und half physisch und sexuell missbrauchten Kindern. Seit 1987 ist sie preisgekrönte Autorin mehrerer Bücher, in denen es um Themen wie Mobbing und Missbrauch geht. Davon erschienen bisher vier Titel in deutscher Sprache.

(Autorenbeschreibung dem Buch entnommen)

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Inhalt

Die 15-jährige Sophie gehört zu den Kindern die durch einen Elternteil misshandelt werden. regelmäßig wird sie von ihrem Vater geschlagen und gedemütigt. Jedoch versucht Sophie die ganzen Misshandlungen vor anderen geheim zu halten, aus Angst vor dem Jugendamt und der Folge in ein Heim gesteckt zu werden. Mit Ausreden gelingt es ihr immer wieder sich irgendwie aus brenzligen Situationen herauszureden, bis es eines Tages zu einem besonders gewalttätigen Übergriff seitens ihres Vaters kommt.

Eine Leseprobe ist zu diesem Buch zu finden unter
http://www.randomhouse.de

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Weitere Infos zum Thema

Weltweit wird Gewalt gegenüber Kindern bis heute vielfach hingenommen und ist sogar in zahlreichen Ländern erlaubt. So haben lediglich 102 von über 200 Staaten körperliche Disziplinierungsmaßnahmen in Schulen verboten. 77 Länder erlauben Schläge in Gefängnissen. In 31 Ländern sind körperliche Strafen vom Auspeitschen bis hin zu Amputationen möglich. Dies ist Ergebnis der ersten weltweiten UN-Studie "Gewalt gegen Kinder".

Diese Fakten habe ich auf den Seiten von www.unicef.de gefunden.

Diese Tatsache alleine finde ich schon so schockierend, dass ich gar nichts Weiteres hier aufführen möchte. Denn ich befürchte, dass ein weiteres und genaueres recherchieren nur dinge hervorruft, die ich vielleicht gar nicht so genau wissen möchte. Das heißt jetzt nicht, dass es mich nicht interessiert, aber alleine das oben stehende ist schon grausam genug.

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Meine Meinung

Alleine das Cover dieses Buches sagt schon mehr aus als mach ein Wort. Ich bin alleine darüber in Kombination mit dem Buchtitel und dem Inhalt völlig "Erstarrt". Ein besserer Ausdruck fällt mir dazu einfach nicht ein. Wenn ich überlege, dass eines meiner Kinder so eine Tortur durchmachen müsste wie Sophie in dem Buch.....

Sophie verkörpert eine typischen Fall den es in Deutschlad oder besser gesagt weltweit leider viel zu oft gibt. Sophies Mutter eine Person die gar nicht so recht am Leben teilnimmt und sich dem gewalttätigen Partner "unterwirft". Sophies Vater ein extrem gewalttätiger Mensch, der immer eine Anlass findet seiner Tochter Gewalt anzutun. Selbst der kleinste Anlass reicht hierzu aus. Ja und zum Schluss Sophie, die die ganzen Misshandlungen lieber verschweigt als in eine Heim gesteckt zu werden. Die beste Freundin "Jujube" die etwas ahnt wird zum Schweigen verdonnert. Statt die Wahrheit über ihre Verletzungen zu erzählen, wird sie erfinderisch und gibt an es stamme vom Skateboard fahren oder sonstigen Aktionen. Ich finde es erschreckend, dass die Täter auf diese Weise sogar noch gedeckt werden, eben aus der Angst heraus das etwas Schlimmeres passieren könnte wenn man sich jemandem anvertraut. In vielen oder sogar den meisten Fällen wirkt der Täter nach außen als besorgter und fürsorglicher Elternteil, was jedoch dann hinter verschlossenen Türen stattfindet, darüber möchte man gar nicht wirklich nachdenken. Selbst die Demütigungen durch den Vater nimmt Sophie hin und glaubt sogar das sie wirklich zu dumm und nutzlos sei

Nach diesem Buch habe ich ein wenig im Internet recherchiert und bin u.a. eben auf Seiten gestoßen die Merkmale auflisten die auf einem Missbrauch hinweisen könnten. Aber mal ganz ehrlich, ist es heutzutage nicht so das lieber jeder wegschaut aus Angst er könnte eine falschen Verdacht äußern und so einen unschuldigen in Bedrängnis bringen? Ich muss persönlich gestehen, dass ich mir jetzt wo ich näher drüber nachdenke, gar nicht so sicher bin ob ich in de vergangenen Jahren einen Missbrauch direkt vor der Nase hatte ohne ihn zu bemerken. Doch was hätte ich getan wenn ich etwas bemerkt hätte? Ich kann nur mutmaßen und angegeben, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach das Jugendamt oder eine andere Behörde informieren würde. Ich glaube man sollte sich auch oder gerade in der heutigen Zeit etwas mehr mit seinem Umfeld befassen und wirklich genauer hinschauen um sicher sein zu können und dementsprechend handeln zu können.

Das Buch selbst in flüssig zu Lesen und enthält keine zu ausschweifenden oder unnötigen Details. Es ist kein Ratgeber in Sachen Kindesmissbrauch, aber Sophies Geschichte soll dazu anregen wirklich mal genauer zu schauen und zu helfen. Vielleicht wird die Geschichte so manchem misshandelten Kind auch Mut machen sich jemandem anzuvertrauenden und so Hilfe zu suchen.

Ich gebe diesem Buch volle 5 Sterne, denn es spricht auf eine recht "sanfte" Weise ein Thema an, welches leider immer noch zu sehr totgeschwiegen wird.

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Dieser Bericht wurde bereits vor längerem von mir verfasst, jedoch unter einem alten Nick veröffentlicht.

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